Matthias

Matthias Möller, geboren 1981 in Bremerhaven, in Niedersachsen aufgewachsen, lebt und arbeitet im Wurster Land.

Matthias über sich

Église Saint-Thomas de Strasbourg, 2011

Kurz nach meiner Geburt bekam ich eine cerebrale Bewegungsstörung als Folge eines Kindstodes (lateinisch: Mors subita infantium) dessen Endgültigkeit durch Reanimation und Sauerstoffzufuhr verhindert werden konnte. Dies erwähne ich deshalb gleich zu Beginn, da es selbstverständlich mein alltägliches Leben bestimmt und Einfluss auf mein Denken und Handeln hat.

Ebenso von Bedeutung ist mein Hineingeboren sein in eine aktiv christliche Familie. In Bezug auf meine Behinderung bot mir der Glaube keine erklärende Ruhe, sondern ist bis heute Ursache neugierigen Hinterfragens.

Die ersten zwei Gestalten, die mich in Glaubensfragen prägten, waren Karl May und Martin Luther. Die Offenheit, mit der Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah in den Romanen Karl Mays über ihre Religionen diskutierten, faszinierte mich seit frühester Kindheit. Bei Martin Luther beindruckte mich die forsche Art,  mit der er seine Auffassungen vertrat und dass er es geschafft hatte, so etwas  Dickes wie die Bibel zu übersetzen. Obwohl mir bekannt war, dass Luther das Kloster verließ, war er auch der Grund kindlicher Überlegungen, später Mönch zu werden. Weniger um ein geistliches Leben zu führen, als der Bücher und des Wissens wegen, die ein Kloster wohl haben müsse.

Meine Schulzeit lässt sich in zwei Abschnitte teilen: einen Größeren an der Seeparkschule, einer Förderschule mit „Schwerpunkt für körperliche und motorische Entwicklung“ in Debstedt. Daran schloss sich ein kleinerer Abschnitt an im Schulzentrum (damals Haupt- und Realschule, heute Oberschule) meines Heimatortes Dorum.

Im Rathaus von Dorum machte ich von 2003-2006 eine Ausbildung zum kommunalen Verwaltungsfachangestellten.

Oldenburg, 2013

Die Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben hält bis heute an. Theologische Fragen treiben mich um. Zu Karl May und Martin Luther, haben sich inzwischen Walter Jens† (emeritierter Ordinarius für Rhetorik an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Altphilologe, Literaturhistoriker, Schriftsteller, Kritiker und Übersetzer.), Klaus Berger† (Deutscher Theologe, emeritierter Professor für Neutestamentliche Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg.) und Joseph Ratzinger (emeritierter Papst Benedikt XVI.) prägend gesellt.

Obwohl theologisch „blutiger Laie“, möchte ich mit meinen Lesungen und Vorträgen als Mensch, Mann und Christ mit Behinderung Denkanstöße geben und ermutigen, eine eigene Sprache für den Glauben zu finden.

2005 Ordination in den ehrenamtlichen diakonischen Dienst meiner kirchlichen Heimatgemeinde.

2022 Ordination in den ehrenamtlichen priesterlichen Dienst.

8 Kommentare zu „Matthias

  1. Heyy,

    Danke für den Link.
    Der Text ist echt super formuliert, man versteht ihn gut, und ist nicht zu kurz oder zu lang.
    Und er gibt einen guten Einblick in dein Leben.
    Auch deine Seite wirkt generell aufmunternd und optimistisch (was vermutlich auch das Ziel dieser Gestaltung ist):)
    Machst du die Vorträge &Lesungen hauptberuflich oder nebenbei?

    Liebe Grüße
    Jane

  2. Am besten gefällt mir dieser Satz:
    „…bot mir der Glaube keine erklärende Ruhe, sondern ist bis heute Ursache neugierigen Hinterfragens.“
    Ich finde, das ist genau die richtige Glaubens- und Lebenshaltung!

  3. Lieber Matthias,
    ich bin gerade dabei, deine Webseite zu lesen. Ich fange zwar gerade erst an, aber was ich bisher gelesen habe, beeindruckt mich sehr! Engagiere dich weiter für die Themen, die dich bewegen. Leute wie dich brauchen wir, braucht unsere Zeit. Du machst das auf eine tolle Art und Weise…
    Ich wünsche dir den Segen Gottes,
    dein Dirk Schulz

  4. Lieber Matthias,
    dein erster Vortrag hat bleibenden Eindruck hinterlassen. Sehr schade, dass es dieses Mal nicht klappt, aber vielleicht finden wir noch eine Möglichkeit. Ich wünsche dir immer wieder schöne Gedanken und viel Freude und Segen zu deinem Tun; und nach dem Motto des SBW: Immer mutig vorwärts!
    Fühl dich gedrückt,
    Elke

  5. Hey 🙂

    Sehr cool und gleichzeitig verständlich formuliert. Auch deine ganze Webseite ist sehr gut und übersichtlich strukturiert. Es ist sehr angenehm hier zu stöbern!

    Liebe Grüße
    Jane

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