Fünfter Sonntag im Jahreskreis
Zu Matthäus 5, 13-16 (Lesejahr A)
Leuchtend und würzig sein als Berufung. Wie das vergangene Sonntagsevangelium stammt auch der Textabschnitt für diesen Sonntag aus der Bergpredigt. Und wie bei den Glückwünschen der Seligpreisungen erteilt der Nazarener den Hörenden Zuspruch. So leicht und mutmachend es klingt, Licht der Welt und Salz der Erde zu sein: Jeschua erteilt eine Arbeitsaufgabe! Sein Schülerkreis zur neutestamentlichen Zeit, wie auch der Schülerkreis der Gegenwart, sind verantwortlich für die Erde, für die Welt. Im Programm des Nazareners geht es nicht um Titel und Orden, geschweige um die Mitgliedschaft in einer Elitetruppe. Niemand kann mit breiter Brust herumlaufen und sagen: Jeschua hat mich gelobt, ich sei Salz der Erde und Licht der Welt.
Als Licht zu leuchten, als Salz das tägliche und geistliche Leben für andere Menschen schmackhaft zu machen, ist ein Dienst. Schwer ist diese Aufgabe fraglos. Aber Jeschua gibt nach dem Matthäusevangelium praktische Beispiele: Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. (Mt 25, 35-36) Und wenn Christen mit den Gerechten aus dem Evangelium fragen, wann sie es je getan hätten, antwortet der Nazarener: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. (Mt 25, 40)
© 2023 Matthias Möller